Chronik

Historie
Am 29. Juni 1902 riefen namhafte Kölner Honoratioren gemäß der uns vorliegenden Einladung zur Gründung von Alt-Köln auf. Zielsetzung des neuen Vereins war die „Pflege kölnischer Geschichte, Sprache und Eigenart“. Im gleichen Jahr fand in der „Philharmonie“ in der Apostelnstraße die Gründungsversammlung statt und der Buchhändler Kaspar Arnold Stauff wurde zum ersten Vereinsvor-sitzenden gewählt. Zum ersten Ehrenmitglied des Vereins bestimmte man 1902 den Mundartautor
Peter Paul Faust. Die Vereinszeitschrift „Alt-Köln“ erschien erstmals im April 1906 und im Herbst 1909 zählte der Verein bereits mehr als 200 Mitglieder.

1914 erfolgte die Eintragung als Verein Alt-Köln in das Vereinsregister beim Amtsgericht Köln. Der Verein startet mit der Schriftenreihe „Beiträge zur Kölnischen Geschichte, Sprache und Eigenart“, die bis heute mehr als 80 Bände umfasst. Anfang 1920 war die Mitgliederzahl bereits auf 1250 Personen gestiegen.

Von 1923 bis 1926 musste – verursacht durch die Inflation – die Vereinszeitschrift „Alt-Köln“ eingestellt werden. Unser Vereinsorgan nannte sich danach für kurze Zeit „Kölsch Levve in ahler un neuer Zick“, dann wieder bis 1931 „Alt Köln“. Während der Herrschaft der Nationalsozialisten ging die Zahl der Mitglieder des Vereins ab 1933 stark zurück. Infolge entsprechender Verordnungen änderte sich der Vereinsname 1933 in „Geschichtsverein Alt-Köln“ und 1942 in „Heimatverein Alt-Köln“. Dieser Name wurde 1947 in einer Jahreshauptversammlung und 2012 in einer Mitgliederbefragung bestätigt.

Nach dem 2. Weltkrieg versammelte sich zunächst ein kleiner Kreis von Vereinsmitgliedern als Stammtisch. Erstmals 1947 fand wieder eine Jahreshauptversammlung des inzwischen stark geschrumpften Vereins statt; nur noch 304 Mitglieder waren es am 31.12.1948, die Zahl stieg danach bis 1961 wieder auf 475.

Im November 1947 wird die Kumede als Theaterspielkreis des Heimatvereins Alt-Köln gegründet. Nach einer Zeit geringer Aktivität war es Jakob Werner, ehemals stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins, der 1959 die Gruppen der Laienschauspieler von St. Engelbert und St. Agnes in den Heimatverein Alt-Köln überführte. Durch die Beteiligung der beiden Spielscharen erfährt die Kumede dann vor mehr als 60 Jahren eine deutliche Belebung und findet auch die Aufmerksamkeit der Medien, 1979 Übertragung im Hörfunk, 1983 und 1998 sogar im Fernsehen.

1948 übernimmt der Verein unter Jakob Werner auch bis 1963 federführend die Zeitschrift „Unser Köln“ der „Kölner Arbeitsgemeinschaft für Heimatpflege.“

1970 wird unter dem Vorsitzenden Dr. Peter Joseph Hasenberg die Vereinszeitschrift „Alt-Köln“ neu begründet. Bis Heft-Nr. 100 im März 1996 erscheint sie vierteljährlich und wird danach in „Krune un Flamme“ umbenannt. Mit der Mundartschauspielerin Berta Heinrichs erhält 1975 die erste Frau die Ehrenmitgliedschaft des Vereins.

Unter der Vereinsführung von Dr. Heribert A. Hilgers (1980-2004) stieg die Mitgliederzahl im Jahr 1991 auf den bisherigen Höchststand von 1948 Mitgliedern. Nach ihm, dem anerkannten Kenner der Kölner Mundart (inoffizieller Titel „Kölschprofessor“), übernahmen Willi Reisdorf (2004-2010) und Professor Dr. Jürgen Bennack (2010-2015) den Vereinsvorsitz. Letzterer intensivierte die Mitarbeit des Vorstandes, die Mitwirkung der Mitglieder und die Vernetzung mit anderen Kölner Einrichtungen, die ähnliche Ziele wie der Heimatverein Köln verfolgen. Das Wirken von Verein und Kumede fand öffentliche Anerkennung in Gestalt etlicher Auszeichnungen und führte zu Hörfunk-Sendungen und TV-Auftritten. Auf Prof. Jürgen Bennack folgte Ursula Jünger von 2015 bis 2018 als Vorsitzende. Nach einem Jahr der Vakanz wurde Norbert Hilgers auf der Mitgliederversammlung am 18. März 2019 zum neuen Baas gewählt.
Im März 2023 wurde Uwe Baltrusch zum neuen Baas gewählt. Zudem wurde auf der Mitgliederversammlung die Änderung des Vereinsnamens in Heimatverein Köln e.V. beschlossen.

Struktur und Ziele
Geführt wird der Heimatverein lt. Satzung von dem Vorsitzenden (Baas), seinem Stellvertreter, Schriftführer und Schatzmeister. Außerdem wählt der Souverän auf der Mitgliederversammlung neben den bereits Genannten Spielleiter bzw. Geschäftsführer der Kumede sowie nach Bedarf mehrere Beisitzer in den Vorstand.

Der Verein veranstaltet regelmäßig Vereinsabende, die zur Wahrung der Pflege der Vereinsziele im Hinblick auf unsere kölnische Geschichte, den typisch kölschen Dialekt und unsere besondere Eigenart, aber natürlich auch der musikalischen Unterhaltung von Mitgliedern und Gästen dienen. Sie erfreuen sich seit langem großer Beliebtheit.

In den letzten Jahren begann ein Prozess der notwendigen Erneuerung und Modernisierung der Vereinsorganisation unter Nutzung der neuen Medien. Um die Mitgliederzahl zu stabilisieren und idealerweise wieder zu erhöhen, ist der Heimatverein Köln bestrebt, neue Mitglieder für die Ziele und Angebote des Vereins zu interessieren. Dabei gilt es auch, nach neuen Wegen und Möglichkeiten zu suchen, um ein Überleben des Vereins auf Dauer zu sichern und dabei das vorhandene Interesse von Jung und Alt an unserer Heimatstadt Köln zu nutzen.

Unsere satzungsmäßig bereits am Anfang des letzten Jahrhunderts festgelegten Ziele, die kölnische Geschichte, Sprache und Eigenart zu pflegen, sind auch heutzutage noch hochaktuell und natürlich genauso wichtig wie anno dazumal.